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Nährstoffarme Lebensmittel - Gründe und Folgen

Aktualisiert: 23. Aug. 2021

Dieser Artikel ist grob in zwei Teile unterteilt:

  1. Mängel im Lebensmittel selbst

  2. Ungenügende verstoffwechselung der nötigen Nährstoffe


1. Nährstoffe im Lebensmittel

1.1 Verlust der Nährstoffdichte durch Zucht

In der Geschichte der Menschen haben nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen eine Domestizierung erfahren. Am Beispiel des Weizens wäre vereinfacht der Ursprung bei

  • Wildgräsern

  • wildes Einkorn

  • wilder Emmer

  • Einkorn

  • Emmer

  • Dinkel

  • Weizen

  • moderne Züchtungen des Weizens mit noch mehr Gluten als Klebereiweiss um die Backeigenschaften zu maximieren.

Am Beispiel des Weizens siehst du dass nicht nur Mängel entscheidend sind, sondern auch ein ungünstiger Überschuss eines Stoffes. Im Falle des Gluten können zB Unverträglichkeiten entstehen (Zöliakie), weil unser Körper mit Autoimmunreaktionen und Entzündungen reagiert.


Das Prinzip der Domestizierung/Züchtung trifft auf Nährstoffmängel auch zu. Zugunsten der Ertragssteigerung oder der Steigerung ganz spezifischer Eigenschaften von Kurturpflanzen wurden im Laufe der Zeit, besonders aber im Laufe des letzten Jahrhunderts, noch verstärkt. Neue Züchtungsmöglichketen und Technologien haben diesen Prozess weiter beschleunigt.


Im Prinzip hat eine Art "Verwässerung" stattgefunden. Auf mehr Kg Ernte sind in der Summe immernoch gleich viele Nährstoffe vorhanden. Dies ist ein züchterischer Aspekt. Zusätzlich sind unsere schon länger ackerbaulich bewirtschafteten Böden zunehmend durch ungünstige Bewirtschaftungsmethoden und Ertragsmaximierung ausgelaugt. Dies trifft nicht besonders auf die Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweisse zu, sondern besonders auf Mikronährstoffe wie Selen, Bor, Kupfer usw.


Hier ein Beispiel mit der Veränderung des Apfels um die "verwässerung" der Nährstoffe zu verdeutlichen:



1.2 Nährstoffverluste durch Bodenbearbeitung und Umwelteinflüsse

Ein weiterer Faktor ist der Boden als Nährstofflieferant der Pflanze. Durch intensiver werdende Fruchtfolgen, entwicklung und steigerung der mechanisierten Bodenbearbeitung in den letzten 100 Jahren, Kunstdünger, ertragsreichere Pflanzensorten und Gifteinsatz wurde der Boden zunehmend ausgelaugt und das Bodenleben nachhaltig gestört oder sogar getötet. Ein Teufelskreis der immer härtere Massnahmen erfordert. Es ist ein Krieg gegen die Natur: Immer grössere Maschinen, immer mehr Bearbeitungsdurchgänge und mechanisches aufbrechen der bereits geplagten Erde.


Langfristig wird der Boden zum toten, staubigen Substrat für chemische Dünger und muss irgendwann als Wüste aufgegeben werden, wie es aktuell schon mit tausenden von Hektaren jedes Jahr passiert. Das ist keine Prognose, das ist Fakt.


So fehlen in den auf solchen Böden gewachsenen Pflanzen immer mehr Nährstoffe




2. Verfügbarkeit der Nährstoffe im Körper

Ist das Lebensmittel einmal im Mund beginnt bereits dort der Verdauungsprozess mit dem einspeicheln. Auf dem Weg zum Ziel jedes Stoffes gibt es im Körper etliche Mechanismen und Stoffwechselprozesse die zuerst passiert werden müssen. Damit das wirklich optimal geschehen kann müssen einige Bedingungen erfüllt sein:

  • Gemütszustand Freude/Stress

  • pH Wert eher basisch (sauer wird er von selbst ;-)

  • ausreichend Enzyme

  • ausreichend Vitamine


Möglichkeiten zur optimierung der Lebensmittelaufnahme

  • Weisser Zucker und weisses Mehl soweit möglich meiden (wirkt säuernd)

  • Abwechslungsreiche Ernährung

  • Hoher Rohkostanteil (min 50%)

  • So naturbelassen bzw unverarbeitet als Möglich

  • Getreide auf ein Minimum reduzieren (besonders Weizen!)

  • Atemtechniken zur regulierung des pH-Wert im Körper anwenden

siehe dazu unsere Ernährungsphilosophie HIER Ernährung umstellen - ganz einfach

und eine der effektivste Atemtechnik HIER bewusster und gesünder mit der Wim Hof Atmung



Bedeutung der Nährstoffmängel im Mikronährstoffbereich

Mikronährstoffe erfüllen viele unterschiedliche Aufgaben im Körper. Von regulation von Hormonen, über Stoffwechsel aktivitäten bis zu Pufferfähigkeiten mit Giftstoffen um diese erfolgreich aus dem Körper ausleiten zu können. Wird die Erfüllung dieser Aufgaben langfristig nicht gewährleistet entstehen breite Symptome wie Müdigkeit, Antriebslosigketi, disfunktion des Nervensystems, des Immunsystem und vieler anderer Bereiche. Der Körper verfügt über gewisse Kompensationsmöglichkeiten. Sind diese über Jahre oder gar Jahrzehnte ausgeschöpft, versagen nach und nach die Puffersysteme des Körpers und es entwickeln sich klassische chronische Erkrankungen, Krebs, Autoimmunerkrankungen und vieles mehr was wir an "Zivilisationskrankheiten" kennen.



Ein sehr guter und zudem unfangreicher Vortrag von Dr. Andreas Noack zu diesem Thema:



Details aus Studien

In einer Studie von Farnham et al. vom Jahr 2000 wurde die Veränderung der Kalzium und Magnesium Konzentration in 27 kommerziellen Brokkoli-Hybriden von den 1980 und 1990er Jahren untersucht. Dabei kam es zu einem deutlichen Rückgang des Kalzium- und Magnesiumgehaltes in den Brokkolipflanzen. Die USDA veröffentlichte interessante Werte, dabei geht es um die Kalzium-Konzentration in den 27 Brokkoli Hybriden. 1950 lag die Kalzium-Konzentration bei 12 mg-g-1 und seit 2003 liegt diese Konzentration nur noch bei 5,2 mg-g-1.


David Thomas hat bereits vor fast 20 Jahren publiziert:

Ein Durchschnittswert von 27 Gemüsesorten in der Differenz aus 1940 – 1991 ergab einen Rückgang von:

  • – 76 % bei Kupfer

  • – 24 % bei Magnesium

  • – 46 % bei Calcium

  • – 27 % bei Eisen

  • – 16 % bei Kalium


weiteres Beispiel an der Tomate:


Nährstoffergänzung aus der Natur

Willst du richtige Superfoods mit einer enormen Nährstoffdichte konsumieren wie es unsere Vorfahren vor tausenden von Jahren schon gemacht haben? Dann kannst du WIldkräuter sammeln!


Nicht dass du dich davon ernähren musst. Aber es ist schon ein grosser Gewinn wenn deine Gerichte damit ergänzt und garnierst.


Hier eine kleine Auswahl für den Frühling:




Namaste

Marc




Farnham, M.W., Grusak, M.A. & Wang, M. 2000 Calcium and magnesium concentration of inbred and hybrid broccoli heads J. Amer. Soc. Hort. Sci. 125 344 349


Simmonds, N.W. 1995 The relation between yield and protein in cereal grain J. Sci. Food Agr. 67 309 315


David Thomas ‘A study on the mineral depletion of the foods available to us as a nation over the period 1940 – 1991’. Nutrition and Health 2003; 17: 85 – 115.


Welch, R.M. & Graham, R.D. 2004 Breeding for micronutrients in staple food crops from a human nutrition perspective J. Expt. Bot. 55 353 364



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